Premiere: 28. März 2024
Dieser Doppelabend stellt zwei Stücke nebeneinander, die Tanz mit Narration in Verbindung bringen und damit experimentieren, was daraus entstehen kann. Anstatt eines starren Verhältnisses, in dem alles nahtlos zusammenpasst wie Puzzleteile, entwickelt sich ein Gefüge, das dem Publikum die Möglichkeit gibt, selbst Verbindungen zu entdecken.
BIS.N.S. (AS USUAL)
von Ioannis Mandafounis in Zusammenarbeit mit Anna Lemonaki
Im Jahr 1976 gab die berühmte US-amerikanische Pianistin, Sängerin und Bürgerrechtsaktivistin Nina Simone ein unvergessenes Konzert beim Jazz Festival in Montreux (Schweiz). In der Zugabe (französisch »bis«) unterbricht sie ihr Programm immer wieder. Im Gespräch mit dem Publikum entstehen sehr intime Momente, in denen sich ihre Persönlichkeit zeigt. Das Stück »Bis.N.S.« spielt mit der inneren und äußeren Welt von Künstler:innen. So erleben die Zuschauer:innen ein Tanzstück in Aufführung und gleichzeitig durch immer wieder neue Verschiebungen, wie sich die Tänzer:innen auf ihren Auftritt vorbereiten. Sie proben ihre Bewegungen, wiederholen und korrigieren sich, als ob niemand ihnen dabei zuschaute. Kleine und große, private und künstlerische Momente reihen sich aneinander: normaler Tanzbetrieb – business as usual.
LISA
Neukreation von Ioannis Mandafounis
Live-Choreografie, die Methodik von Ioannis Mandafounis, ermöglicht es, auf der Bühne aus dem Moment heraus eine Choreografie zu kreieren. In »Lisa« bedeutet das auch, dass die Tänzer:innen während einer Sequenz live entscheiden, wann sie die Bühne betreten und wieder verlassen. Innerhalb dieser einfachen Setzung sind sehr unterschiedliche Situationen möglich. Das unvermittelte Auftauchen und Verschwinden bewirkt überraschende Wechsel, aus dem Aufeinandertreffen von zwei Tänzer:innen wird plötzlich eine unübersichtliche Gruppenszene. Plötzlich wird jemand alleingelassen und wirft sich in ein emotionales Solo hinein. Diese dramaturgischen Prinzipien kombiniert das Stück mit Gedichten des Lyrikers Ossip Mandelstam aus der Sowjetunion und mit Musik von Gabriel Fauré. Historische Kostüme aus den 1930er Jahren geben den Texten, die teils im russischen Original, teils auf Deutsch und Englisch zu hören sein werden, einen visuellen Rahmen. So erscheinen immer wieder kürzere oder längere Erzählfäden, denen das Publikum folgen kann, aber nicht muss. Ist das der Schauplatz eines Verbrechens? Oder geht alles seinen alltäglichen Gang? Soll man jetzt höflich grüßen oder sich schnellsten im Gestrüpp verstecken? Mit beiden Beinen auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben, nutzt wenig, wenn die Realität ins Wanken gerät.
BIS.N.S. (AS USUAL)
KONZEPT, CHOREOGRAFIE Ioannis Mandafounis KÜNSTLERISCHE MITARBEIT UND DIALOG Anna Lemonaki TANZ Tänzer:innen der Dresden Frankfurt Dance Company
LISA
KONZEPT, CHOREOGRAFIE Ioannis Mandafounis TANZ Tänzer:innen der Dresden Frankfurt Dance Company
Mit freundlicher Unterstützung der ING-DiBa AG.
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